Die Welt trifft sich in einer Schale Tee

Kakuzo Okura

Raku-Teeschalen

Raku, was „Stille Freude“ meint,

ist eine 500 Jahre alte japanische Töpfertechnik,

aus der heraus Teekeramik, für die, dem ZEN nahestehende Teezeremonie,

entstand.

Dieser Tradition nur aus der Ferne verpflichtet,

verwende ich zur Färbung meiner Schalen gerne einen Naturton,

den ich in meiner unmittelbaren Nähe finde.

Einzeln gebrannt,

werden sie rotglühend aus dem Feuer gezogen,

in Sägemehl verräuchert

und erstarren dann zu ihrem unverwechselbaren Charakter.

In den letzten Jahren habe ich zunehmend auch andere Brenntechniken eingesetzt, die mir und meiner Situation angemessener erschienen. Die typischen „Abrauchspuren“ wie das Rissnetz sind in den Hintergrund getreten zugunsten einer Herausarbeitung der Drehspuren.

Raku-Teeschalen / Der Prozess

Meinen Drehton mische ich nicht selten mit einem Natürton, den ich in meiner unmittelbaren Nähe finde.

In der Nähe eines klaren Gebirgsflusses finde ich eine großzügige Tonablagerung. Diesen Naturton berge ich bei günstigem Wetter, magere ihn mit Quarzsand, um ihn für denRaku-Brand schockresistent zu machen

Meine Schalen drehe ich auf der Scheibe. Nicht selten führt die Grobheit des Tons zu Unregelmäßigkeiten im Drehprozeß, die mir sehr willkommen sind. Beim Abdrehen der Schalen bemühe ich mich, diese Drehdynamik zu unterstützen

Die Färbung der Schale entsteht durch Engobieren vor dem ersten Schrühbrand. Häufig verwende ich jedoch natürliche eisenhaltige (rote) Tone, die dann in der reduzierten, sauerstoffarmen Brandführung ein reiches Farbenspiel entwickeln. Ich verwende nur eine transparente Rohglasur auf Alkalibasis.

Der zweite und eigenliche Rakubrand ist der entscheidende. Jede Schale wird einzeln gebrannt, bei Rotglut mit einer Zange aus dem Feuer gezogen und dann in Sägemehl verräuchert

Durch den massiven Temperaturschock wird eine heftige Craquelierung bewußt in Kauf genommen, die sich beim Abräuchern dunkel einfärbt. Außerdem reduzieren sich die, in der Masse enthaltenen Oxide (vornehmlich das Eisen) und bilden eine reiche Palette von Farbtönen.

In den letzten Jahren habe ich zunehmend auch andere Brenntechniken eingesetzt, die mir und meiner Situation angemessener erschienen. Die typischen “Abrauchspuren” wie das Rissnetz sind in den Hintergrund getreten zugunsten einer Herausarbeitung der Drehspuren.

The Art of making Raku-Teabowls

In diesem kurzen Clip sehen Sie die zentralen Stationen beim Herstellungsprozess einer Raku-Teeschale.

Ich liebe es, die Schalen auf dem Steg meines Bootshauses zu drehen, dann am Ufer zu brennen und direkt im See abzuschrecken…

Alternative Brenntechniken

In den letzten Jahren habe ich zunehmend auch andere Brenntechniken eingesetzt, die mir und meiner Situation angemessener erschienen. Die typischen “Abrauchspuren” wie das Rissnetz sind in den Hintergrund getreten zugunsten einer Herausarbeitung der Drehspuren.

Steinzeug

Steinzeug wird bei mindestens 1200° gebrannt, nach belieben im Gas-, Öl- oder Elektroofen. Die Glasuren entwickle ich selbst aus einem Ton, den ich in meiner unmittelbaren Nähe finde.

Holzbrand

Holzbrandschalen werden in einem keramischen Ofen gebrannt, ausschließlich mit Holz befeuert. Die Brenndauer ist unterschiedlich, wenigstens 10 Stunden aber auch bis zu mehreren Tagen. Die Temperaturen erreichen 1300° und mehr. Durch die lange Brenndauer und den erheblichen Ascheanflug entstehen von selbst Färbungen und Glasur.

Manchmal wird ab 1180° Salz in den Ofen geworfen, was zu zusätzlichen Effekten und Glasuren führt.

Irdenware

Irdenware wird unter 1200° gebrannt. In meinem Fall wähle ich eine Brenntemperatur von ca 1140.

Momentan interessiert mich sehr die koreanische HAKEME Technik. Dabei kommen klassicherweise nur drei Gestaltungselemente zum Einsatz:

Schwarzer Ton, helle, oft nur weiße Engbe (Slip) und eine mehr oder weniger transparente Glasur.

Terra Sigillata

Der Name “Terra Sigillata” stammt aus dem Lateinischen und bedeutet “versiegelte Erde”. Dabei handelt es sich um eine traditionelle mediterane Brenntechnik bei der sehr feine Tonpartikel zu einer Art Engobe verarbeitet wird. Sie wird extrem dünn auf die ungebrannte Keramik aufgebracht und verbindet sich bei geeigneter Brenntemperatur innig mit dem Scherben.

Holzbrand

2014 hatte ich, mit freundlicher Unterstützung von
Steffen Werner
die Möglichkeit, erstmalig Teeschalen, (Chawans) in einem Holzofen bei ca 1300° zu brennen.

Dies war ein lang ersehnter Traum von mir und ich freue mich sehr über die Ergebnisse.

Wenn Sie sich in eine der Schalen “verkuckt” haben und sie trotz des noch sehr experimentellen Stadiums erwerben wollen, kontaktieren Sie mich gerne!

Raku-Teeschalen / Impressionen

Man trinkt den Tee, um den Lärm der Welt zu vergessen.

T’ien Yiheng

Die Kunst des Tees, muss man wissen, ist nichts anderes, als Wasser kochen, Tee aufgießen und trinken.

Rikyû

Ausstellung November 2023 / Alte Pfarrei Niederurff

Chawan und Skizzen

Die Skizzen sind von Christine Wassermenn c) www.christinewassermann.de

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